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Über die „Pille danach“

> „Pille danach“
> Präparate / Wirksamkeit
> Wo bekomme ich die „Pille danach“?
> Kosten
> Nebenwirkungen
> Auswirkungen auf Zyklus
> Verhütung nach Einnahme
> Verwechslung mit Abtreibungspille
> Verwechslung mit „PEP“



„Pille danach“
Es gibt zwei unterschiedliche als "Pille danach" zugelassene Medikamente. Die Präparate verzögern oder verhindern den Eisprung. Deshalb ist es wichtig, sie möglichst rasch einzunehmen. Die "Pille danach" bewirkt keinen Schwangerschaftsabbruch! Sie wirkt nicht, wenn sich eine befruchtete Eizelle bereits in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat.
Die „Pille danach“ ist als Nachverhütung im Notfall gedacht und nicht als Verhütungsmittel, das ständig benutzt wird.
Die „Pille danach“ kann bei rechtzeitiger Einnahme vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen. Sie bietet jedoch keinen Schutz vor einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie z. B. AIDS!
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Präparate / Wirksamkeit

Levonorgestrel
Aktuell sind drei Gelbkörperhormon-Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel auf dem Markt: PiDaNa® von HRA Pharma, unofem® von Hexal und Postinor® von Gedeon Richter. Alle Mittel haben den gleichen Inhaltsstoff. Die Präparate können maximal 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Aber: Je früher diese Präparate eingenommen wird, desto sicherer wirken sie. Eine Schädigung auf eine eventuell bereits bestehende frühe Schwangerschaft ist nicht bekannt.

Ulipristalacetat
Die im Oktober 2009 neu dazugekommene „Pille danach" mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat (einem Anti-Gelbkörperhormon oder auch Progesteron-Rezeptor-Modulator) heißt ellaOne® und kann bis zu 5 Tage nach dem ungeschützten Verkehr angewandt werden. Sie verzögert bzw. hemmt ebenfalls den Eisprung.
Da es im Vergleich zu Levonorgestrel ein relativ neues Präparat ist, liegen noch keine großen so Erfahrungswerte vor. Es wird eine ähnliche oder eventuell bessere Wirksamkeit wie bei den Gelbkörperhormon-Präparaten angenommen. Ob die Wirkung wie angenommen über 5 Tage gleich bleibend hoch ist, muss durch weitere Studien belegt werden. Solange gilt für ellaOne® auch: Am besten so früh wie möglich einnehmen!
Da bisher noch nicht ganz klar ist, ob sich diese Pille (im Gegensatz zu den Gelbkörperhormonpräparaten) schädigend auf eine eventuell bereits bestehende Schwangerschaft auswirkt, wird in jedem Fall vor der Einnahme ein Schwangerschaftstest empfohlen, falls eine Schwangerschaft nicht sicher auszuschließen ist.
ellaOne® kann die Wirkung von gestagenhaltigen Arzneimitteln (wie z. B. die Antibabypille oder die gestagenhaltige Pille danach) vermindern. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei der Nutzung hormoneller Verhütungsmittel in jedem Fall bis zur folgenden Regel zusätzlich mit Kondomen zu verhüten und ellaOne® nicht zusammen mit Levonorgestrel zu nehmen.

Welche „Pille danach" zu empfehlen ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Zurzeit ist der alten „Pille danach"mit Levonorgestrel aufgrund der besseren Erfahrungswerte in vielen Situationen der Vorzug zu geben. Dies gilt insbesonders auch in der Stillzeit. Bei Levonorgestrel soll das Stillen nur 8 Stunden unterbrochen werden, bei Ulipristalacetat 36 Stunden.
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Wo bekomme ich die „Pille danach“?
Die Pille danach gibt es seit Mitte März 2015 rezeptfrei in der Apotheke. Wenn Du unter 20 bist und die Kosten erstattet haben willst, benötigst Du ein Kassenrezept. Das kann Deine Frauenärztin/-arzt oder Deine Hausärztin/-arzt Dir ausstellen. Am Wochenende kannst Du Dich notfalls an eine Krankenhausambulanz oder den ärztlichen Notdienst wenden (steht im Telefonbuch bzw. in der Zeitung). Nach Erfahrungen von pro familia kann sich die Beschaffung des Rezepts manchmal schwierig gestalten. Es lohnt sich, dann alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um sich die Pille danach erst mal so schnell wie möglich rezeptfrei zu kaufen.
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Kosten
Je nach Hersteller kostet die „Pille danach" mit dem Gestagen (Gelbkörperhormon) zurzeit noch etwa 16 bis 18 Euro. ellaOne® kostet ca. 30,- Euro Die Kosten dafür werden bei gesetzlich krankenversicherten Frauen bis zum 20. Geburtstag von der Krankenkasse übernommen, sofern sie in der abgebenden Apotheke ein Kassenrezept vorlegen.
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Nebenwirkungen
Nach der Einnahme der „Pille danach" können selten Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Manchmal kommt es auch zu Schwindel, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Müdigkeit. Diese Nebenwirkungen legen sich jedoch meistens nach wenigen Stunden, spätestens nach zwei Tagen. Ernsthafte gesundheitliche Probleme sind auch mit der neuen „Pille danach" nicht zu erwarten.
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Auswirkungen auf Zyklus
Nach der Einnahme der „Pille danach“ kommt die nächste Menstruation meistens zum erwarteten Zeitpunkt. Verspätet sie sich sehr oder ist deutlich stärker oder schwächer als sonst, solltest Du eine Ärztin / einen Arzt aufsuchen. Ein Schwangerschaftstest sollte Klarheit bringen, ob die Notfallverhütung funktioniert hat.
Übrigens: Falls zum Zeitpunkt der Pilleneinnahme bereits ein Schwangerschaft bestanden hat, wird diese dadurch nicht abgebrochen.
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Verhütung nach Einnahme
Nach der Einnahme der „Pille danach" solltest Du bis zum Einsetzen der nächsten Periodenblutung zusätzlich mit Kondomen verhüten oder auf Geschlechtsverkehr verzichten. Eine wiederholte Einnahme der „Pille danach“ im gleichen Zyklus ist nicht zu empfehlen. Sollte es ausnahmsweise notwendig sein, ist es dann wichtig, den gleichen Wirkstoff zu benutzen.
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Verwechslung mit Abtreibungspille
Die „Pille danach“ wird manchmal mit der sogenannten „Abtreibungspille“ (Mifegyne®) verwechselt. Die „Pille danach“ ist aber lediglich eine Nachverhütung, die die Befruchtung einer Eizelle verhindern soll.
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Verwechslung mit „PEP“
Gegen eine akut drohende HIV-Infektion z. B. durch einen Kontakt mit infiziertem Blut in einer Spritze gibt es für Klinikpersonal die sogenannte „Post-Expositions-Prophylaxe“ (PEP). Diese wurde auch schon mal „Pille danach gegen AIDS“ genannt. Mehr Informationen zu PEP hier: www.aidshilfe.de/de/sich-schuetzen/hiv/aids/post-expositions-prophylaxe/pep
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Wann die „Pille danach“ nehmen?
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